Immer mehr Menschen vertrauen aufgrund der zahlreichen Vorteile auf eine elektrische Zahnbürste bei der täglichen Zahnpflege. Aber nicht nur das Modell ist entscheidend für das Reinigungsergebnis, auch die richtige Handhabung der elektrischen Zahnbürste beeinflusst das Ergebnis maßgeblich.
Elektrische Zahnbürste: Immer die bessere Wahl?
Der häufige Irrglaube bei der elektrischen Zahnbürste ist, dass automatisch besser und gründlicher geputzt wird, als mit einer Handzahnbürste. Das ist so aber nicht richtig, denn: Wenn das elektrische Modell falsch angewandt wird, dann kommt es auch hier zu enormen Beeinträchtigungen bei der täglichen Zahnpflege.

Elektrische Zahnbürsten können sich in ihrer Funktionsweise stark unterscheiden
Zudem gibt es bei elektrischen Zahnbürsten verschiedene Modelle, die durch diverse Vor- und Nachteile bestechen und dabei nicht unbedingt für jeden automatisch geeignet sind. Die bekanntesten sind wohl die Rotationszahnbürste, die Schallzahnbürste und die Ultraschallzahnbürste. Hier eine kleine Übersicht mit Empfehlungen für jeden Typ.
Rotationszahnbürste
Ist von einer elektrischen Zahnbürste die Rede, so denken viele sofort an die klassische Rotationsbürste, die sich durch ihren runden oszillierenden Bürstenkopf auszeichnet. Jeder Zahn muss mit dem schmalen Bürstenkopf einzeln gereinigt werden. Die Zahnbürsten sind in der Regel recht günstig zu erwerben.
Schallzahnbürste
Schallzahnbürsten sind eine Weiterentwicklung der Rotationsbürste und zeichnen sich durch die deutlich gesteigerte Bewegungsgeschwindigkeit der Bürste aus, wodurch bessere Reinigungsergebnisse möglich sind. Außerdem erinnert die längliche Form des Bürstenkopfes an die einer klassischen Handzahnbürste.
Ultraschallzahnbürste
Ultraschallzahnbürsten sind besonders leistungsstark und werden in Kombination mit speziellen Zahncremes verwendet, die durch die hohen Bewegungsschwingungen Reinigungsbläschen entstehen lassen, die die Zähne mit Abstand am gründlichsten reinigen. Sie werden gerne bei „Problemzähnen“ oder auch Implantaten verwendet und sind mit vergleichsweise hohen Anschaffungskosten verbunden.
Die elektrische Zahnbürste richtig verwenden
Egal für welches Modell Sie sich letztendlich entschieden haben, der richtige Umgang mit der Zahnbürste ist entscheidend. Häufig kommt es dabei zu den unterschiedlichsten Handhabungsfehlern, die die Putzergebnisse negativ beeinflussen oder den Zähnen sogar schaden können. Damit es Ihnen nicht ähnlich ergeht, halten Sie sich an folgende sieben „goldene Regeln“:
#1: Regelmäßige Zahnpflege ist wichtig
Eine elektrische Zahnbürste putzt nicht zwangsläufig gründlicher als ein manuelles Modell. Daher müssen Sie sich auch hier weiterhin an der Grundregel orientieren, mindestens zweimal täglich für rund zwei bis drei Minuten die Zähne zu putzen. Wer auch noch nach Zwischenmahlzeiten zur Zahnbürste greift, ist auf der sichersten Seite.
#2: Putzbewegungen sind nicht erforderlich

Beim Putzen mit elektrischen Zahnbürsten sind keine Bewegungen erforderlich. © Alliance – stock.adobe.com
Die Putzbewegungen sind bei einer elektrischen Zahnbürste nicht notwendig, da diese die Bewegungen automatisch durchführt. Im Grunde genommen müssen Sie die Bürste somit also nur führen, damit die jeweiligen Bereiche im Mund gereinigt werden. Zahnzwischenräume können dabei durch ein leichtes Anwinkeln der Bürste erreicht werden.
#3: KAI-Technik
Um beim Putzen den Überblick darüber zu wahren, welche Bereiche Sie bereits „bearbeitet“ haben, schafft die KAI-Technik Abhilfe, die besagt, in welcher Reihenfolge die Zähne gereinigt werden müssen. Sie beginnen hierbei mit den Kauflächen, reinigen dann die Zahnaußenseiten und abschließend die Innenseiten. Am besten wird dabei jeder Zahn einzeln geputzt, was sich insbesondere bei runden Bürstenköpfen anbietet.
#4: Geringer Druck
Nach dem Wechsel zur elektrischen Zahnbürste neigen viele dazu, den Bürstenkopf zu stark auf den Zähnen aufzudrücken. Eine effektivere Reinigung wird dadurch aber nicht erzielt. Zähne und Zahnfleisch leiden hingegen eher unter dem starken Aufdrücken und der Rotation der Bürste. Daher ist lediglich ein sanftes Auflegen der Bürste mit minimalem Druck erforderlich.
#5: Features schaffen Abhilfe

In den meisten elektrischen Zahnbürsten ist ein Timer integriert. © laboko – stock.adobe.com
Um den Umgang mit der Zahnbürste zu erleichtern, verfügen viele elektrische Modelle mittlerweile über smarte Technologien oder integrierte Guides, die unter anderem Aufschluss über die richtige Putzzeit geben und warnen, wenn die Bürste zu stark aufgedrückt wird. Diese können durchaus helfen, die Zahnbürste noch effektiver und insbesondere richtig zu verwenden.
#6: Ladezeiten beachten
Entsprechend der Akkukapazität verfügen die Modelle über recht unterschiedliche Laufzeiten. Oft beläuft sich diese auf rund eine Woche, wenn zweimal täglich mit der Zahnbürste gearbeitet wird. Damit diese allerdings jederzeit einsatzbereit ist, sollten Sie den gegenwärtigen Akkustand stets überprüfen. Besonders dann, wenn mehrere Personen im Haushalt die Zahnbürste nutzen.
#7: Bürstenköpfe regelmäßig austauschen
Aus hygienischen Gründen müssen Sie auch den Bürstenkopf regelmäßig – mindestens alle 3 bis 4 Monate – auswechseln. Hier sammeln sich nicht nur Bakterien an, die Borsten fransen zudem mit der Zeit immer mehr aus, wodurch die Reinigungsleistung geschmälert wird.
Ergänzungen zur tägliche Zahnpflege

Zahnseide und Mundwasser beugen nicht nur Parodontose und Mundgeruch vor, sondern schützen bei regelmäßiger Anwendung auch vor Zahnfleischentzündung
Die elektrische Zahnbürste schafft zwar viel, aber noch lange nicht alles. Daher empfiehlt es sich auch hier, die tägliche Zahnpflege zu ergänzen, um möglichen Zahndefekten vorzubeugen.
Effektive Reinigung der Zahnzwischenräume
Mindestens einmal täglich müssen Sie zur Zahnseide greifen, um Speisereste und Bakterien zwischen den Zähnen entfernen zu können. Alternativ bietet sich auch der Gebrauch von Interdentalbürsten oder Mundduschen an, die einen vergleichbaren Zweck erfüllen. So beugen Sie Karies1, Parodontose und sogar Mundgeruch effektiv vor.
Spezielle Zahnpasta und Mundspülung
Zahncremes und Mundspülungen sind mittlerweile angereichert mit individuellen Inhaltsstoffen, die bestimmten Zahnerkrankungen vorbeugen können. Darunter zum Beispiel ein Kariesschutz oder auch Substanzen, die die Entstehung von Zahnfleischentzündungen verhindern oder Schmerzempfindlichkeit von Zähnen reduzieren. In Kombination mit der elektrischen Zahnbürste beugen Sie so weitgreifenden Zahndefekten von Anfang an vor.
Nicht nur auf die Zahnpflege kommt es an

Mindestens einmal im Jahr sollten die Zahngesundheit vom Profi kontrolliert werden. © Boggy – stock.adobe.com
Auch für jeden, der mit der elektrischen Zahnbürste putzt, steht mindestens einmal im Jahr die Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt an. Zahndefekte lassen sich so frühzeitig feststellen und behandeln, wovon die Zahngesundheit letztendlich nur profitieren kann.
Für ein besseres Mundgefühl und noch saubere Zähne hingegen sorgt des Weiteren die professionelle Zahnreinigung, die ebenfalls einmal im Jahr beim Arzt durchgeführt werden sollte. Diese bietet sich besonders bei Patienten an, deren Zähne anfällig für Erkrankungen sind.
Die elektrische Zahnbürste lässt sich in immer mehr Badezimmerschränken finden – gleichzeitig mangelt es vielen Nutzern an ausreichendem Hintergrundwissen, wenn es um die richtige Anwendung geht. Bedenken Sie deshalb immer: Eine gründliche Reinigung der Zähne gelingt auch bei elektrischen Modellen nur, wenn Sie sie richtig nutzen. Tun Sie das, können Sie die Reinigungsleistung im Vergleich zur Handzahnbürste maßgeblich steigern.
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